Der "Baum der Toleranz"
Beim Kupfermeistertreffen am 26.09.2008 ist er vor dem Stolberger Rathaus aufgestellt worden, der Baum der Toleranz. Ein Jahr später erhielt er seine von Meisterhand geschmiedeten Blätter. Sein Entwurf geht auf einen Wettbewerb des Bündnisses gegen Radikalismus zurück, der unter Stolbergs Schulen ausgeschrieben worden war. Gesucht wurde eine Idee für ein Denkmal des friedlichen Miteinanders in der Kupferstadt. Sieger wurde die jahrgangsübergreifende Projektgruppe "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" des Goethe-Gymnasiums mit dem Entwurf für einen kupfernen Baum mit austauschbaren Blättern aus Plexiglas. "Der Baum der Toleranz steht für Stabilität, Standfestigkeit, Wachstum, und Fortschritt. Er symbolisiert den nachhaltigen Widerstand gegen Rassismus und andere extreme und gewalttätige Handlungen", beschreiben die Schüler ihre Intention.
Zur Umsetzung des künstlerischen Entwurfs wurde die Mies-van-der-Rohe-Schule, Berufskolleg für Technik, gewonnen. Unter Leitung von Lutz Thelen haben Schüler der Metallklasse realisierbare Modelle erarbeitet, die nicht nur im Bündnis, sondern auch im Schulausschuss der Stadt Stolberg großen Anklang fanden. Aus unterschiedlichen Wurzeln erwachsen drei starke Äste, deren Zweige sich miteinander verschlingen. Sie stehen synonym für die Menschen verschiedener Nationen, die freundschaftlich verbunden sind. Nicht realisierbar waren die Plexiglasblätter, die in regelmäßigen Abständen von Kindern aus Kindergärten und Schulen neu und aktuell gestaltet werden sollten. Die hierfür vorgesehenen Gedanken und Appelle zu Toleranz und einem Miteinander der Kulturen, Bilder von Menschenrechtlern, Gedichte gegen Gewalt oder Auszüge unserer freiheitlich-rechtlichen Grundordnung können in dem nebenstehenden Schaukasten präsentiert werden. Themen wie Demokratie, Fremdenfreundlichkeit, friedliches Miteinander, Solidarität und Widerstand gegen Extremismus müssen auch schon bei Kindern und Jugendlichen präsent sein.
26.06.2009
Der Baum der Toleranz steht wieder! Am 22.März 2012 hat er im Innenhof des Rathauses neue Wurzeln geschlagen. Wegen seiner stattlichen Größe musste er mittels Kran an Ort und Stelle gehievt werden. Bekanntlich hatten sich im Jahr 2010 dreiste Metalldiebe an dem Stolberger Symbol für ein friedliches Miteinander zu schaffen gemacht, das auf eine Idee der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Goethe-Gymnasiums zurückgeht. Ein Ast wurde gestohlen, ein zweiter fast komplett abgerissen, wodurch der Baum seine Stabilität verloren hatte. In der Kunstschlosserei Radermacher & Potente wurden in aufwändiger Arbeit die beiden fehlenden Arme inklusive 25 Kupferblätter rekonstruiert und eingebaut. Dazu wurden weitere zehn Kupferblätter gefertigt und an fehlende Stellen eingesetzt. Überdies mussten die Wurzeln neu ausgerichtet und am eigens gefertigten einen Meter hohen Sockel aus 4 mm dickem wetterfesten Baustahl befestigt werden. Aus statischen Gründen ruht die komplette Konstruktion zudem auf einer 1,20x1,20 Meter großen Grundplatte. Im Rathaus-Innenhof ist die symbolträchtige Skulptur nun vor weiteren Angriffen sicher. Genauso sollte jeder Bürger unsere freiheitlich demokratische Grundordnung behüten und mithelfen, sie gegen jegliche Angriffe, vor allem aber rechtsradikale Auswüchse zu schützen.